Fragen zu harmonischen Schwingungen
Frage 1:
Ein Maximum der Auslenkung einer harmonischen Schwingung
liegt um vor dem
Zeitnullpunkt. Wie groß ist der Nullphasenwinkel ?
Frage 2:
Weshalb treten in der Ort-Zeit- Funktion der harmonischen Schwingung
zwei Integrationskonstanten auf ? Welche physikalische Bedeutung
haben diese beiden Konstanten ?
Frage 3:
Stellen Sie für die Federschwingung in einem Diagramm die potentielle
Energie über der Zeit dar !
Frage 4:
Wie lauten die Differentialgleichung der harmonischen Schwingung und
die Strom-Zeit- Funktion in einem elektrischen Schwingkreis ?
Frage 5:
Zeigen Sie, daß für die gedämpfte Schwingung
die Beziehung
erfüllt ist ?
Frage 6:
Wie kann man durch Beobachten der Ort-Zeit- Funktion einer
gedämpften Schwingung die Abklingkonstante bestimmen ?
Frage 7:
Welche Formen der gedämpften Schwingung ergeben sich für
die Fälle
,
und
?
Frage 8:
Eine Federschwingung wird durch die Gleitreibung zwischen der
schwingenden Punktmasse und ihrer horizontalen Unterlage gedämpft.
Gilt für diese Bewegung die Ort-Zeit- Funktion
?
Frage 9:
Die Differentialgleichung für die Stromstärke im elektrischen
Schwingkreis lautet
Wie groß sind die Kreisfrequenz und die Abklingkonstante
der gedämpften Schwingung ?
Frage 10:
Zeigen Sie am Beispiel einer erzwungenen Federschwingung, daß bei
äußerer Erregung für sehr kleine Frequenzen
und beliebige Dämpfungen die Resonatoramplitude mit der
Erregeramplitude übereinstimmt ! Geben Sie hierfür eine
anschauliche Erklärung. Zur Erinnerung: Die DGL
wird gelöst durch
mit
.
Frage 11:
Zeigen Sie, daß bei äußerer Erregung und bei beliebiger
Dämpfung die Resonatoramplitude verschwindet, wenn die
Erregerfrequenz sehr groß wird ! Geben Sie hierfür eine
anschauliche Erklärung.
Lösungen:
Frage 1:
Ein Maximum der Auslenkung erhält man, wenn das Argument der
Cosinusfunktion gleich Null wird, daher
oder
. Da ist, wird
.
Frage 2:
Die Ort-Zeit- Funktion der harmonischen Schwingung ist die
Lösung einer DGL, die die zweite Ableitung nach der Zeit enthält.
Bei zweimaliger Integration treten zwei Konstanten auf, und zwar die
Amplitude und der Nullphasenwinkel .
Frage 3:
Aus
folgt
.
Frage 4:
und
. Die DGL der harmonischen
Schwingung gilt also für den Strom .
Frage 5:
Aus
folgt
und
.
Frage 6:
Man mißt das Amplitudenverhältnis zweier aufeinanderfolgender
Schwingungen und die Zeitdauer zwischen dem
Auftreten der Amplituden auf ein- und derselben Seite der Auslenkung.
Hierfür gilt
und daher
. Man erhält allerdings eine
größere Genauigkeit, wenn man eine größere Anzahl von
Schwingungen abwartet. Dann gilt entsprechend
.
Frage 7:
Der erste ist der normale Schwingfall, der zweite der aperiodische
Grenzfall und der Dritte der Kriechfall. Zusatzfrage: Worin unterscheidet
sich der Kriechfall vom aperiodischen Grenzfall ?
Frage 8:
Die Gleitreibung hat das Kraftgesetz
. Daraus folgt
die Bewegungsgleichung
.
Die Lösung dieser Gleichung ist keine harmonische
Schwingung.
Frage 9:
Vergleicht man die DGL für den elektrischen Schwingkreis mit
der DGL
,
so erhält man sofort
,
und
.
Frage 10:
Anschaulich ist relativ klar, daß die Feder nicht mehr schwingt,
wenn die Erregerfrequenz gleich Null wird. Die Feder wird vielmehr
wie eine starre Stange mitbewegt. Aus den Formeln ist das allerdings nicht
so einfach zu schließen. Das eine freie Ende der Feder wird mit der
Auslenkung
bewegt. Die Federkraft
ist dann
, wenn die Dehnung der Feder aus der
Ruhelage ist. Die Bewegungsgleichung folgt hieraus zu
oder
.
Vergleich mit der allgemeinen Schwingungsgleichung
zeigt, daß
sein muß. Daher folgt für :
Frage 11:
Setzt man in die Formel für die Erregerfrequenz
ein, so folgt . Die Feder kann die
Punktmasse nicht mehr bewegen, weil bei endlich großen Auslenkungen die
Beschleunigung unendlich groß wäre und dazu eine unendlich große
Kraft erforderlich wäre.
Harm Fesefeldt
2007-11-28