Lösungsvorschläge zur Übung Nr. 11
Besprechung: Mittwoch, den 24. Januar 2001
Aufgabe 1: (6 Punkte)
Der Brechungsindex der Glasscheibe sei , der Brechungsindex
der umgebenden Luft . Für das reflektierte elektrische
Feld vor der Glasplatte gilt nach Vorlesung
wenn die Feldtärke des einfallenden Lichtes ist. Für die
reflektierte Intensität gilt
Wegen Energieerhaltung folgt für die durchgelassene Intensität
Daraus folgt
Bei unserer Ableitung gilt diese Formel zunächst nur für die
Beträge der Feldstärken. Wir wissen aber, daß die durchgelassenen
Komponenten keinen Phasensprung haben, also muß diese Formel auch
für das Vorzeichen gelten. Bei der zweiten Grenzschicht erhalten
wir entsprechend mit Vertauschung von und :
und daher
Setzen wir jetzt noch und , so erhalten wir
Aufgabe 2: (7 Punkte)
Wir legen die -Achse in Richtung der optischen Achse, dann können
wir die lineare Welle darstellen durch
wobei wir ersichtlich noch den Nullpunkt der -Achse in die vordere
Ebene des Quarzplättchens gelegt haben. Nach Durchgang durch das
Plättchen hat die Komponente in -Richtung eine Phasendifferenz
von
gegenüber der Komponente in -Richtung (siehe Vorlesung).
Daher können wir schreiben
Diese Welle ist im allgemeinen elliptisch (zirkular) polarisiert,
nur für
mit ist sie linear polarisiert.
Während man für keine Änderung der Polarisationsebene
erhält, ergibt sich für eine Drehung der Ebene um
. Wir folgern also, daß
sein muß, mit Aufgelöst nach der Dicke folgt:
Aufgabe 3: (7 Punkte)
Zur Übung zeigen wir zunächst einmal, daß die Summe einer linkszirkular
polarisierten und rechtszirkular polarisierten Welle gleicher Amplitude
eine linear polarisierte Welle ergibt. Es sei also
Die Umformung der Summe
in eine
linear polarisierte Welle ist außerordentlich mühsam. Wir machen daher
den allgemeinen Ansatz einer linearen Welle,
wobei und die Phase zunächst unbekannt sind. Der Ausdruck
in der vorderen Klammer ist ein belibiger, aber konstanter Vektor in der
- Ebene. Diese Welle läßt sich umformen zu
Diesen Ausdruck vergleichen wir mit der Summe der zirkular polarisierten
Wellen
und erhalten ,
und
.
Wir können daher allgemein schreiben:
Wir sehen also, daß bei einer Phasendifferenz von der zirkular
polarisierten Wellen eine Drehung der Polarisationsebene der linear
polarisierten Welle von stattgefunden hat.
Die Zahl der Umläufe der zirkular polariserten Wellen auf der Strecke
ist:
Die Differenz der Drehwinkel ist also
wobei und die Brechungsindizes sind. Die Drehung der
Polarisationsebene der linear polarisierten Welle ist daher (siehe oben)
Daraus folgt
Für die Differenz der Phasengeschwindigkeiten erhalten wir
Da die Differenz der Brechungsindizes sehr klein ist, darf man im Nenner
approximieren und erhält
Im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit ist dieser Unterschied wirklich
verschwindend klein.
Harm Fesefeldt
2008-01-02